Die Vereinslokale

Genauso wichtig wie Turngeräte, Turnhalle und Sportplatz sind die Vereinslokale für die Vereinsgeschichte. Von Anfang an hatten sie eine große Bedeutung, da bei Turnen und Sport auch die Geselligkeit gepflegt wurde. Es ist zu bedenken, dass bis vor wenigen Jahrzehnten es noch nicht die Fülle von Freizeitmöglichkeiten von heute gab. Ein Gaststättenbesuch nach der Turn- und Sportstunde war selbstverständlich.

lm Gründungsjahr des Vereins 1895 waren sich die Turner schnell einig und bestimmten den Vereinsgründungsort Hirsch zum Vereinslokal. Doch die Konkurrenz war schon damals groß, und manch einer der Wirtsleute war auch Mitglied im Verein.

Um den aufkommenden Neid zu dämpfen, wechselten die Turner und später auch die Fußballer ihre Lokale. Nach dem Turnen trafen sie sich abwechselnd im Ochsen, in der Linde oder Krone sowie im Lamm und im Rössle.

Nach dem Ersten Weltkrieg bevorzugten die Turner meist die Linde, und die Fußballer blieben dem Hirsch treu. ln den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden einige neue Gaststätten in Bonlanden. Der SVB wählte 1950 das neuerbaute

Gasthaus Dreieck unweit vom Sportplatz als Vereinslokal. 1955 wechselten die Sportler ebenfalls in das neue und noch näher am Sportplatz gelegene Gasthaus Zum goldenen Stern. Die Fußballer hatten sich zu dieser Zeit als beliebten Treffpunkt auch

das Café Schlecht auserkoren.

Unter den Mitgliedern wurde der Wunsch nach einem eigenen Lokal immer stärker. Es wurde beschlossen, die Bauernstube in der Turnhalle zu vergrößern. lm November 1956 eröffnete Eugen Bopp als erster Wirt die Turnhallen-Gaststätte. Jetzt war

bei Sitzungen und Versammlungen auch für das leibliche Wohl gesorgt. Dennoch gingen die Diskussionen um ein großes Vereinslokal weiter, diese drängten jahrelang die um den Sportbetrieb in den Hintergrund. Am 28. September 1959 wurde in

einer außerordentlichen Mitgliederversammlung beschlossen, “Im See“ ein Sportheim zu bauen. Die damaligen Verantwortlichen unter Vorstand Erich Wörner mussten gewaltige Anstrengungen auf sich nehmen, um das Projekt verwirklichen zu können. Bei den Bauarbeiten waren stets viele freiwillige Helfer dabei. Dabei halfen nicht nur Mitglieder, sondern auch Ehemalige – wie zum Beispiel Paul Thumm – fleißig mit. So konnte der SVB am 5. Juni 1961 das Clubhaus bzw. heutige Vereinsheim, direkt neben dem neuen Sportplatz gelegen, mit einem rauschigen Fest einweihen, allerdings fehlten 500 Liter Bier für die durstigen Gäste.

Der Verein wuchs, und schon bald platzte das Sportheim aus allen Nähten. So wurden 15 Jahre nach der Einweihung Jugendräume, Duschen und ein Umkleideraum eingebaut. Diese Räumlichkeiten wurden auch notwendig, da aus den zwei Jugendmannschaften der 1960er Jahre inzwischen sechs geworden waren. Auch bei diesem Umbau halfen wieder zahlreiche freiwillige Helfer mit. Bis heute ist das Sportheim vor allem für die Fußballer zentral. Heute ist das Vereinsheim mit seiner Gaststätte auch schon über ein halbes Jahrhundert alt. Es hat gute und schlechte Zeiten durchgemacht und kann auch eine Reihe von Pächtern aufweisen. Besonders in den Zeiten von Herrmann und Ellen in den 1980er Jahren war es gang und gäbe, dass die Abteilungen nach ihrem Sport noch zu einer kleinen Erfrischung in die Vereinsgaststätte kamen.

Bei einem Eigentum bleibt es nicht aus, dass immer wieder Reparaturen, Renovierungs- und Umbaumaßnahmen anstehen. 1995 wurde zum Beispiel der Biergarten eingeweiht. Zu dieser offiziellen Stunde war der damalige OB Dr. Bümlein und andere Filderstädter Prominenz dabei.

Die Kegelbahn wurde im September 2017 leider geschlossen, da Kegeln derzeit nicht mehr gefragt ist. Umso populärer ist unser gegenwärtiges Wirtsehepaar Vesna Vekić und Peri Galafangas, die mit ihren griechischen und schwäbischen Köstlichkeiten

hungrige Mäuler aus nah und fern anlocken.

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